Manchmal weiß man selbst nicht, was man alles kann. So ging es mir, als ein Konstruktionsleiter eines bekannten deutschen Komponentenherstellers (der aus verständlichen Gründen anonym bleiben wird) bei mir anrief, weil er Hilfe suchte bei der Konsolidierung der Entwicklungsumgebung seines Unternehmens. Nun betrachte ich mich eigentlich als Fachjournalist, nicht als CAD-Berater. Aber natürlich ist es richtig, dass ich seit über 20 Jahren den Markt für CAD, CAM, PDM, PLM und so weiter intensiv begleite und dabei ein tiefes und breites Verständnis für diesen Markt und die Positionierung der verschiedenen Angebote erworben habe. Einen entscheidender Vorteil nannte der Herr schon am Telefon:
„Leute, die sich mit CAD und PDM auskennen, gibt es viele, aber ich finde außer Ihnen praktisch niemand, der nicht bei einem Hersteller oder Systemhaus angestellt ist. Ich brauche eine neutrale Marktübersicht.“
Da hatte er recht. Ich habe also die verschiedenen Standorte des Unternehmens analysiert und ein Konzept ausgearbeitet, das zum einen aktuelle Trends reflektiert, zum anderen die vorhandenen und für die Bedürfnisse des Unternehmens geeigneten Systeme vorstellt sowie deren Zukunftsaussichten beurteilt. Auf dieser Basis wiederum entwickelte ich drei Lösungsszenarien, in denen alle Standorte mit einem einheitlichen CAD-System arbeiten, ein PDM-System die Konstruktionen aller Standorte überall verfügbar macht und in denen auch die Anbindung ans ERP-System berücksichtigt wird. Dabei wurden konkrete Softwarepakete benannt und deren Interoperabilität sowie Vor- und Nachteile präsentiert. Auch zum Thema Mechatronik hatte ich eine gute Idee. Ergebnis waren eine 28-seitige Ausarbeitung und ein Vortrag vor den Entscheidern des Unternehmens – CEO, CIO, und die Konstruktionsleiter der Standorte sowie deren Vorgesetzter, der technische Leiter des Unternehmens.
Ich kann leider im Augenblick nicht spezifischer über das Projekt sprechen, die Kunden waren jedenfalls nach meinem Vortrag sehr angetan von meiner Arbeit, und es entspann sich eine interessante Diskussion. Ich bin sicher, dass ich wertvolle Leitlinien und Tipps geben konnte und das Unternehmen im Entscheidungsprozess einen großen Schritt vorangebracht habe. Und ich bin sehr gespannt, in wie weit man meinen Empfehlungen folgen wird und wie die neue Systemlandschaft am Ende tatsächlich aussieht.
Ich bin sehr an weiteren Projekten in diesem Bereich interessiert.